SANlight: Über den Start-up-Status hinausgewachsen

Wozu es gut sein kann, wenn man als Jugendlicher Flausen im Kopf hat, zeigt die Geschichte von Martin Anker und von SANlight. Das Unternehmen, das heute in der Fabrik Klarenbrunn in Bludenz LED-Leuchten für den Horticulture-Bereich herstellt, hat seine Wurzeln in einer Garage im Montafon. Doch über den Start-up-Status ist SANlight längst hinausgewachsen.

Es muss doch eine Möglichkeit geben, sensible Pflanzen im Indoor-Anbau mit wesentlich weniger Wärmeentwicklung und dadurch deutlich energiesparender in ihrem Wachstum zu unterstützen als mit Natrium-Dampflampen.

Diese Überlegung hat Martin Anker schon vor über zehn Jahren umgetrieben. Noch als Student entwickelte er zuhause in der Garage die ersten LED-Lichtmodule – und es funktionierte: Weniger Wärmeverlust, 50 Prozent Energieersparnis und zufriedene Pflanzen waren das Ergebnis.

Aus den ersten Prototypen wurde bald ein serienreifes Produkt und schließlich ein Unternehmen, das nach wie vor wächst und wächst.

 

Das Unternehmen wächst und wächst

In den letzten Jahren ist SANlight um 50 Prozent gewachsen – jedes Jahr. Ein Grund dafür sei unter anderem der internationale Boom von Hanf- und CBD-Produkten. Denn 80 Prozent des Umsatzes generiert SANlight über Leuchten für den Indoor-Anbau, überall dort, wo spezielle Anforderungen herrschen.Dazu zählt neben dem Anbau von medizinischem Cannabis und von Nutzhanf beispielsweise auch die Zucht von Chilis oder Orchideen. In der gesamten DACH-Region, in den USA, in Südafrika oder auch in Argentinien sind dafür inzwischen LED-Leuchten aus Bludenz im Einsatz.

Seit 2018 ist SANlight nun in der Fabrik Klarenbrunn untergebracht. Im oberen Stock der ehemaligen Spinnerei ist auch die gesamte Produktion angesiedelt. Rund 60.000 LED-Leuchten werden hier pro Jahr hergestellt, inzwischen in der 6. Generation. Eine bemerkenswerte Menge, wenn man bedenkt, dass heute noch Lampen der ersten Generation von 2011 im Einsatz sind.

„Unsere Lampen sind extrem langlebig“, sagt Frederik Brust, COO bei SANlight. „Nach 90.000 Stunden Leuchtdauer liegt die Leistung noch immer bei 90 Prozent.“

Auch das Team wird immer größer

 

Durch Investitionen in die Produktion, etwa für Teilautmatisierungslösungen, konnte der Arbeitsaufwand für die mit viel Handarbeit verbundene Produktion der Leuchten reduziert werden. Entlassen sei deswegen jedoch niemand geworden, betont Frederik. „Im Gegenteil: Alleine in den vergangenen eineinhalb Jahren haben wir zehn neue Mitarbeiter*innen eingestellt.“ Die meisten davon in der Verwaltung. Denn das starke Wachstum des Unternehmens habe eine komplette Neustrukturierung der Organisation notwendig gemacht. Kommt jemand bei SANlight neu ins Team, werden alle Mitarbeitenden aus dem jeweiligen Bereich in die Entscheidung mit einbezogen. 34 Personen beschäftigt SANlight derzeit, die Hälfte davon Frauen. In der Produktion liegt der Frauenanteil sogar bei über 70 Prozent. „Wir wollen eine positive Arbeitsatmosphäre schaffen. Mein Wunsch ist es, das alle unsere Mitarbeitenden gerne zur Arbeit gehen und ihren Möglichkeiten entsprechen eingesetzt werden“, sagt Martin Anker.

 






„Wir wollen eine positive Arbeitsatmosphäre schaffen. Mein Wunsch ist es, das alle unsere Mitarbeitenden gerne zur Arbeit gehen und ihren Möglichkeiten entsprechen eingesetzt werden.“

 

Zurück zu den Wurzeln

 

Und nun? Nach nur vier Jahren stößt SANlight bereits wieder an seine Kapazitätsgrenzen und baut deshalb gerade ein eigenes Firmengebäude in Schruns – mit der dreifachen Nutzfläche. Voraussichtlich im Oktober wird der Umzug über die Bühne gehen.

Zieht es Martin Anker zurück zu seinen Wurzeln? „Das auch“, lacht er. Aber außer ihm wohne auch noch rund die Hälfte des Teams im Montafon. Dadurch reduziere sich für die meisten der Arbeitsweg.“ Doch auch ein bisschen Wehmut schwingt mit. „Der Start-up-Charakter und die besondere Atmosphäre hier in der Fabrik Klarenbrunn werden uns fehlen.“