Zwölf Megatrends hat das deutsche Zukunftsinstitut ausgemacht. Trends, die auch die Zukunft der Arbeit bestimmen werden. Darunter ganz groß geschrieben prangt die Fähigkeit zur Zusammenarbeit. Aber sind wir nach Jahren, in denen rücksichtslose Karrieristen das Sagen hatten und als Vorbilder galten, überhaupt dafür gerüstet?
Der Designer Holger Bramsiepe, der sich eingehend mit den Trends befasst hat, sieht schon, „dass gerade bei der Kollaborationsfähigkeit ein echter Mangel herrscht“. Noch immer stellen Berater wie er fest, dass die Idee vom Königswissen noch immer in vielen Unternehmen vorherrscht. „Häufig geschieht das leider im mittleren Management“, wo jeder eifersüchtig Informationen für sich behält. Wissen als Macht. Tatsächlich ist das in Bramsiepens Augen „ein Kohortenproblem“. Seine Generation wurde „in die Arbeit gedrängt“. Durch Ellenbogentechnik haben sich viele die Plätze in den Führungsebenen erkämpft.
Und heute? „Stehen wir in einem Erkenntnisprozess, der uns lehrt, dass Wissensweitergabe keinen Verlust, sondern einen Gewinn darstellt“. Mehr noch: Die viel zitierte „New Work“ zeichnet sich dadurch aus, dass Arbeiter und Kreativer, Hackler und Bürohengst ihre jeweiligen Arbeitswege anerkennen lernen. Solcherart hat sie das Zeug zu einer neuen Gesellschaft.
Die entwickelt sich ständig weiter. „Wir begreifen die Organisation als sozialen Organismus.“ Der braucht Impulse, sonst bleibt er stehen. Der pulsiert, stellt Fragen, wie sie in immer mehr Chefetagen inzwischen ankommen. Genügte es vor kurzem noch, einfach die Produktionsweisen zu verfeinern, stellt der Arbeitnehmer von heute ganz andere Ansprüche. Was ist mein Leben?, fragt er sich. Was ist Arbeit? Was tun wir? Und wie tun wir es? Solcherart trägt die Arbeit der Zukunft zutiefst essentiellen Charakter.