Wie würde unsere Arbeitswelt aussehen, wenn jeder Mensch ein gesichertes Grundeinkommen hätte?
Diese zentrale Frage bewegt seit Jahren Politik, Wirtschaft und Gesellschaft – und fand nun auch einen kreativen Ausdruck auf der Theaterbühne der Schaffarei der AK Vorarlberg.
Im neuen Stück „Mut-/Wutausbruch: Was soll das heißen – Bedingungslos?“, geschrieben und inszeniert von der renommierten Vorarlberger Autorin Daniela Egger, wird dieses kontroverse Thema lebendig diskutiert. Mit dem vielseitigen Schauspieler David Kopp in der Hauptrolle nimmt die Inszenierung das Publikum mit auf eine
gedankliche Reise durch die Möglichkeiten und Herausforderungen des bedingungslosen Grundeinkommens.
Kontroversen auf und neben der Bühne
Das Konzept des bedingungslosen Grundeinkommens ist schnell erklärt: Jede:r Bürger:in erhält monatlich einen festen Betrag, unabhängig von Einkommen, Vermögen oder Beschäftigungsstatus. Diese Grundsicherung soll nicht nur Existenzängste mindern, sondern auch neue Freiheiten schaffen – etwa die Möglichkeit, sich stärker sinnstiftenden Tätigkeiten, ehrenamtlicher Arbeit oder persönlicher Weiterentwicklung zu widmen. Weltweite Pilotprojekte haben zwar wertvolle Erkenntnisse geliefert, doch eine endgültige Antwort auf die Frage nach der Umsetzbarkeit und den Folgen bleibt aus. Diese gegensätzlichen Perspektiven wurden in der Schaffarei nicht nur im Stück, sondern auch im Rahmen einer anschließenden Podiumsdiskussion beleuchtet. Mit dabei waren AK Experten Dominic Götz und Gloria Kinsperger, sowie Helmo Pape, Obmann des Vereins „Generation Grundeinkommen“. Auch das Publikum war eingeladen, sich an der lebhaften Debatte zu beteiligen.
Volles Haus für eine brisante Vision
Das Stück wurde am Donnerstag, den 28. November, und Freitag, den 29. November, in der Schaffarei aufgeführt. Beide Termine waren restlos ausgebucht – ein klarer Beweis dafür, wie sehr das Thema die Menschen bewegt.
Ein Ausblick auf eine mögliche Zukunft
Die Vision eines bedingungslosen Grundeinkommens bleibt vorerst ein abstraktes Zukunftsszenario: Der Zwang zur Erwerbsarbeit entfällt, Armut und Existenzängste sind überwunden, und dank Automatisierung sowie Künstlicher Intelligenz wurden viele „Bullshit-Jobs“ überflüssig. Stattdessen könnten die Menschen Tätigkeiten nachgehen, die ihren Leidenschaften entsprechen und einen echten Mehrwert für die Gesellschaft bieten. In der Inszenierung von Daniela Egger wird diese utopische Perspektive greifbar – und regt gleichzeitig zum Nachdenken über die Grenze und Realitäten eines solchen Modells an.