Frincs Musik wäre auch ein guter Soundtrack für einen Surfurlaub an der Küste Portugals. Im Interview mit dem Team des Schaffarei Festivals verrät der Musiker, wieso das so ist.
Man sagt, Du spielst Musik wie aus dem Paradies, was ist denn das Paradies für Dich?
In meinen Augen ist das ein Ort, in dem ultimative Leichtigkeit besteht, wo man nicht beständig versucht ist ins Grübeln zu geraten. Ich bin von Natur aus ein Grübler. Und wenn meine Musik wirklich paradiesisch klingt, dann hab ich sie in einer Art Eigentherapie komponiert.
Und wo würdest Du das Paradies geografisch, wo emotional verorten?
Als passionierter Wakeboarder und Kitesurfer im Süden natürlich, in Portugal, auf Teneriffa, in Ägypten. Ich hab dort heuer Wochen mit Ausspannen, Sport und Komponieren verbracht. Und auf emotionaler Ebene? Überall dort, wo Menschen für einander da sind.
Deine Lieder tun den Menschen offenkundig gut. Viele plagen derzeit Sorgen. Was bereitet Dir persönlich Kopfzerbrechen?
Ich bin ein Leben lang viel gereist. Das ist mir wichtig. Es hat mir auch viel darüber erzählt, wie selbstverständlich wir etwa unsere Demokratie nehmen. Viele checken gar nicht, was das bedeutet. Mir macht derzeit Angst, wie europaweit der rechte Populismus um sich greift. Ich finde, dass wir dieser Entwicklung entschieden europäische Werte entgegenhalten sollten.
An welche Werte denkst Du?
An Toleranz und Gleichberechtigung etwa und die gemeinsamen Anstrengungen gegen den Klimawandel. Wir dürfen uns nicht länger durch irgendwelche rechten Autokraten verarschen lassen.
Aber viele Menschen sind mutlos geworden, lethargisch. Ist uns angesichts der mannigfaltigen Krisen der Optimismus abhandengekommen? Grübeln wir zu viel?
Das trau ich mich nicht zu beurteilen. Aber ich steh auch noch mit einer anderen Formation, der „Folkshilfe“, auf der Bühne. Unser viertes Album trägt den Titel „Vire“ (nach vorn). Gemeint ist der gemeinsame Blick nach vorne. Der verlangt danach, die Dinge wieder in die Hand zu nehmen.
So wie der Refrain in Frincs Song „Lass los“ es auch fordert. Da heißt es: „Hör auf zu reden und fang endlich an! Du willst doch leben, dann fang endlich an!“
Ja, genau so.