Gute Laune und immer ein Lächeln auf den Lippen: Das ist das Puma Orchestra. Im Interview erzählt Sänger Puma, was er dennoch gern an der Welt ändern würde.
Eines deiner Thema ist ungerechte Verteilung von Wohlstand und Chancen. Wo fällt dir das besonders auf?
Es herrscht leider wirklich eine extreme Ungerechtigkeit auf dieser Welt. Wenn ich etwa mit schwarzer Hautfarbe auf die Welt komme, habe ich statistisch eine um zehn Jahre kürzere Lebenserwartung. Wenn ich als Frau auf die Welt komme, habe ich eine x-fach höhere Armutsgefährdung. Das ist untragbar, genauso wie der globale Hunger.
Dagegen singst du an?
Ich möchte eigentlich lieber für etwas singen. Dafür, dass die Menschen erkennen, wie viel Glück sie haben, das sie teilen können. Das ist der Kern meiner Musik: unbändige Lebensfreude und Solidarität. Und beides geht miteinander Hand in Hand.
Welche Lösung siehst du für die Probleme auf der Welt?
Eine allgemeine Lösung für die unfassbare Bandbreite an Problemen gibt es wohl nicht. Aber was ich tun kann, ist mich nicht in einem Neo-Biedermeier einzuigeln, sondern nicht müde zu werden, in die Abgründe zu blicken. Gleichzeitig aber auch den Blick die Freude zu bewahren, damit ich Kraft und Energie habe, etwas zu verändern. Wir dürfen uns von all dem Schlechten nicht lähmen lassen und die Perspektive verlieren. Denn Menschen, die keine Hoffnung mehr haben, sind sehr empfänglich für Demagogen und Populisten. Denen dürfen wir nicht das Feld überlassen.
Das Thema der Schaffarei ist Arbeit. Wie blickst du auf die Arbeitswelt, auf Strukturen und Veränderungen?
Die neue Mittelschicht, die mehr von ihrem Wissen und ihrer Kreativität lebt, als von ihrer Muskelkraft, ist gerade sehr nachgefragt und kann auch Bedingungen stellen. Viele von ihnen wollen mehr Freizeit haben – die ist für sie der neue Wohlstand. Ich denke, das kann nach und nach dazu führen, dass immer mehr Branchen diese Möglichkeit, Forderungen zu stellen, übernehmen werden. Das Rad der Zeit dreht sich weiter.
Wenn du mit drei Taten die Welt verändern könntest, welche wären das?
Ich würde in die Vergangenheit reisen und dafür sorgen, dass Adolf Hitler eine liebevolle Kindheit erfährt und so der Zweite Weltkrieg und der Holocaust verhindert werden. Außerdem würde ich dafür sorgen, dass niemand auf der Welt mehr hungern muss. Und zuletzt würde ich alle Waffen verschwinden lassen.
Du warst 2018 schon mit dem Ski Schuh Tennis Orchestra da. Was gefällt dir so am Schaffarei Festival, dass du wieder auftrittst?
Ich mag den inhaltlichen Aspekt sehr. Das Festival hat so eine Triebkraft, dass es auf eine freudvolle Art nachdenklich macht. Da sind das Schaffarei Festival und das Puma Orchestra Brüder im Geiste.